Ewa: Was bedeutet Kunst und Architektur für dich?

Ich liebe es mich mit diesen Themen zu beschäftigen und selbst kreativ zu sein. Als Kind habe ich schon gemalt und gebastelt, aber meine Mutter meinte, dass ich beruflich was solides machen soll. So habe ich Betriebswirtschaftslehre studiert und im Bankwesen gearbeitet. Erst viele Jahre später hier in Deutschland konnte ich mich diesen Themen mehr zuwenden. Mein Partner hat mich dazu sehr inspiriert.

Du liebst Vasen. Wie kam es dazu?

In meinen Urlauben in Griechenland, Italien und Spanien haben mich die Fincas und ihre Gestaltung begeistert. Dort schmückt oft nur eine einzige kunstvolle Vase die Fassade oder die Terrassen der traditionellen Herrenhäuser. Was dabei besonders wirkt: das Material der Vasen ist ein heller Lehm - kein roter Terracotta, so wie wir die Vasen in Deutschland kennen. So habe ich angefangen diese Vasen nach Deutschland zu holen und bin überrascht, wie viele Menschen sich dafür interessieren und begeistern.

Wenn man dein Atelier betritt, fällt als erstes die antike Tür auf - ein Portal zur verborgenen Kunst?

Ja, das kann man so sehen. Ich habe immer von so einer eigenen Tür als Portal zu meiner Kunst geträumt. Angefangen hat der Traum in Paris und Mailand, wo ich mir nicht, wie alle anderen Touristen, die großen Boulevards angesehen habe, sondern die Innenhöfe der Stadtvillen. Dort bilden schöne individuelle Türen und Portale den Zugang zu verborgenen Lebensräumen, Wohnungen und Gärten. Dieser Architektur- und Lebensstil hat mir sofort gefallen. Die Tür von meinem Atelier ist übrigens aus Indien, so wie einige der Vasen hier im Atelier und im Wohnhaus. Eine tolle Handwerkskunst!

Bei deinen Bildern fällt auf, dass du gerne Gesichter malst!

Ja, ich mag Gesichter, denn es geht immer um Menschen und deren Ausdruck. Meistens sind es Frauen in ihren vielfältigen Rollen und Lebensphasen. Angefangen hat aber alles mit dem Bild eines Mannes in einer Kunstausstellung in Mykonos. Das hat mich so in den Bann gezogen dass ich es unbedingt nachmalen wollte. Nun ja, es ist dann etwas anderes eigenes daraus geworden und ich liebe es sehr. Daher hängt es auch im Hauseingang. Da sehe ich es jeden Tag sofort wenn ich zurück nach Hause komme.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Mehr Zeit, Genuss und Ruhe! Ich wünsche mir mehr Zeit für mich, meinen Vasen und Bildern und den Austausch mit den vielen tollen Menschen, mit denen ich mittlerweile diese Leidenschaft teilen darf. Dann mache ich die Espressomaschine an, brühe heiß auf und wähle dazu ein kleines aber feines Stück dunkle Schokolade und freue mich auf den Moment. Wir haben ja nur den einen! Das vergessen leider die meisten Menschen!